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Pocket-Speicheroszilloskop DSO Nano

Hier mal wieder mal eine Produktvorstellung, für die ich nicht bezahlt werde. ;)

Anfang 2010 war bei den Kurzvorstellungen neuer Hardware in der c't das DSO Nano erwähnt. Für 89$ sollte man ein handliches Speicheroszilloskop erhalten, dass mit einem Farbbildschirm ausgestattet ist und dessen Hard- und Software unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht ist. Dafür lohnte sich ein genauerer Blick auf die Website des Herstellers und Vertreibers seeedstudio.com.

Für umgerechnet knapp 60 Euro konnte man zu diesem Angebot nichts sagen und ich habe mir gleich mal ein DSO bestellt. Versandkosten kamen dank einem Warenwert von mehr als 50$ nicht mehr dazu und nach genau 10 Tagen war das kleine Päckchen aus Hong Kong angekommen.

Rein optisch macht das Gerät einen sehr stylishen Eindruck. Das DSO ist 108x53mm groß und 8mm flach. Es sieht sehr nach einer Mischung aus Smart-Phone und iPod aus. Das 2.8" Farb-TFT hat eine Auflösung von 320x240 Pixeln und kann 65 Tausend Farben darstellen. Ein Steuerkreuz bedient die Menüeinträge. Zwei weitere Tasten runden das Bedienfeld ab. An der oberen Kante befindet sich ein kleiner Schiebeschalter, mit dem das Oszilloskop eingeschaltet wird. Daneben ist eine kleine Öse für eine Halteschlaufe verbaut. Es folgen eine 3,5mm Klinkenbuchse für die Messkabel, eine Öffnung für eine Micro-SD-Karte und ein USB-Adapter zum Laden des Akkus und zur Kommunikation mit dem PC.

Als Zubehör gibt es eine sehr schöne und weiche Tasche, einen Akku, Messkabel mit kleinen Klemmen, kleine Kroko-Klemmen und eine kurze Bedienungsanleitung. Auf der Website findet man dann noch eine Anleitung zum Anpassen der Firmware, zum Firmware-Upgrade und weitere Ressourcen.

Der Akku muss noch kurz eingebaut und die Rückwand aufgeklebt werden, dann ist das Oszi einsatzbereit. Mit einem optionalen Adapter für einen Dollar kann man ggf. vorhandene Messköpfe mit BNC-Stecker anschließen. Ist man nicht im Besitz eines solchen Messkopfes nimmt man die mitgelieferten Prüfklemmen.

Nach dem Einschalten erscheint kurz eine Boot-Meldung. Dann ist das Gerät einsatzbereit und zeigt den Mess-Bildschirm an. Über das Steuerkreuz kann man diverse Einstellungen zur Darstellung, Auflösung der Messwerte und so weiter einstellen. Die typischen Oszilloskop-Optionen halt. Messen soll das gute Teil mit 1M-Samples pro Sekunde bei einer Auflösung von 12 Bit. Maximale Eingangsspannung ist 80V. Ein eingebauter Testsignal-Generator (10Hz-1MHz) runden den Funktionsumfang ab.

Die aktuelle Kurve vom Display kann man auf der Micro-SD-Karte speichern, sofern man eine eingelegt hat. Gespeicherte Kurven können später als Referenz geladen werden. Ansonsten gibt es außerdem die Möglichkeit, die Kurve am PC zu betrachten. Dafür findet man im Forum von seeedstudio.com einen Beitrag und das passende Programm für Windows. Insgesamt ist dieses Feature sicher eine nette Spielerei, die ich aber wahrscheinlich eher selten benutzen werden. Das schöne dabei: Am USB-Anschluss wird das DSO als Wechseldatenträger erkannt und man braucht keine weitere Software, um die Daten zu sichern oder wiederherzustellen.

Die Akkulaufzeit soll einige Stunden betragen. Aufgeladen wird der Akku über die USB-Buchse. Während des Ladens ist eine Benutzung möglich, was natürlich einen Einsatz eines externen Akku-Packs möglich macht.

Zur Genauigkeit der Messwerte kann ich im Moment nichts sagen, da ich kein Referenz-Oszi habe. Ich schätze aber mal, dass die Daten in einem Bereich liegen, der für die meisten Hobby-Bastler ausreichen wird. Um sich schnell einen Überblick über Spannungsverläufe zu verschaffen oder digitale Datenübertragungen zu überwachen reicht das Gerät locker aus. Vor allem die optische Darstellung und die schnellere Reaktionszeit, als von normalen Multimetern ist hilfreich, wenn man mit Signal-Spannungen zu tun hat und gucken will, ob sich was auf den Drähten tut.

Insgesamt ein schönes und handliches Gerät, dass mir in Zukunft sicher oft bei der Fehlersuche und Analyse meiner Schaltungen helfen wird. Aufgrund der handlichen Abmessungen wird das DSO sicher auch ab und zu unterwegs mit dabei sein.

Ein kurzes Video kann man inzwischen bei youtube finden.